"Ein großartiges Werk, das jeder verschlingen wird, der sich für
kubanische Musik interessiert, und das sich äußerst spannend liest. [...] Da
ist der Leser [...] in einer fesselnden Lektüre gefangen, die die kubanische
Musik im sozialen, ökonomischen, politisch-ideologischen Zusammenhang
darstellt, die akribisch beschreibt, wie es vor und nach der Revolution um sie
bestellt war und ist. Die Programme Castros werden erläutert, Zensur ist ein
Thema, Exil-Kubaner auch. Vor allem aber: Es sind meist kubanische Autoren. Und
nichts ist prickelnder, als die politischen Meinungen zwischen den Zeilen zu
lesen, vom musikalischen Nationalismus bis zur unverhohlenen Kritik an Fidels
Kulturpolitik. Die Entwicklung der kubanischen Musikwissenschaft ist ebenso
Thema wie Religion und Musik oder der Karneval. Stilrichtungen wie Rumba, Son,
Guaracha, Bolero, Timba und andere werden beleuchtet, Lieder der Revolution
ebenso wie Rap und HipHop, House und Techno oder kubanische Kunstmusik.
Interviews gibt es unter anderem mit Tata Güines, Celina Gonzalez, Adalberto
Alvarez, Issac Delgado, Orishas und Edesio. Auch afrokubanischer Jazz,
Rockmusik und die amerikanische Blockade kommen zur Sprache.
Die Fußnoten untermalen den wissenschaftlichen Charakter der Zusammenstellung,
doch keine Spur von trockenem Stoff. Sehr lesenswert auch die Beiträge zu den
musikalischen Beziehungen zwischen den USA und Kuba sowie über die Anfänge
kubanischer Musik in Deutschland (mit Götz Alsmann im Interview) und im
sozialistischen Bruderlager DDR (sehr eitel: Guido Bimberg). Außerdem erfahren
wir, wie kubanische Musik in Finnland, Japan und Niederlande rezipiert wird,
und etliche Songtexte sind ins Deutsche übersetzt. Am Ende gibt es eine
hochinteressante Diskussion über den BVSC, eine, die zeigt, dass auch in Kuba
die Hintergründe keineswegs ausreichend bekannt sind. Ein Glossar, ein
zusätzliches Literaturverzeichnis und eine Discographie runden die Sache ab.
Man kann nur sagen: Hut ab vor diesem Werk. Es gehört zum Besten, was je über
kubanische Musik veröffentlicht wurde."
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Neue Zürcher Zeitung vom 30.12.2004, Knut Henkel
"12.000 professionelle Musiker und unzählige Nach-Feierabend-Ensembles hat
Kuba vorzuweisen. Ein klingender Reichtum, den Torsten Eßer und Patrick
Frölicher gehoben und systematisch aufbereitet haben. Die beiden Herausgeber
von `Alles in meinem Dasein ist Musik` setzten allerdings nicht auf den Blick
von aussen, sondern lassen [...] die Fachleute von der Insel zu Wort kommen. Musikwissenschaftler,
Musikethnologen und Journalisten zeichnen Entwicklung und Geschichte der
unterschiedlichen Genres, aber auch die Strukturen des kubanischen
Musikbusiness nach. Bisher weitgehend unbekannte Genres wie der kubanische Rock
werden genauso vorgestellt wie Techno und House hecho en Cuba. Abgerundet wird
das außergewöhnliche Konzept durch eine Reihe spannender Interviews. [...]
Überfällig war es gemäss den Herausgebern, die musikalische Vielfalt der Insel
detailliert und ohne die weit verbreiteten Klischees unter die Lupe zu nehmen
und in den Kontext der Kulturpolitik der Regierung von Fidel Castro zu stellen.
Das ist ihnen gelungen, womit ganz nebenbei auch einige Lücken in der
musikwissenschaftlichen Rezeption kubanischer Musik geschlossen werden."
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blue rhythm 27/ 2005
"Ein Highlight: Viele Beiträge in dem Buch stammen aus der Feder
kubanischer Autoren und werfen auf manche Trends einen eher kritischen Blick.
[...]
Eine Diskussion mit kubanischen Experten zum Phänomen des Buena Vista Social
Club eröffnet interessante Perspektiven und Sichtweisen, die auch die hiesige
Nostalgie problematisieren."
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Drumheads 2/ 2005
"Nur wenige Bücher über kubanische Musik sind so umfangreich und fundiert
wie diese Text- und Interviewsammlung. [...] Ein hochinteressantes Buch für
Liebhaber wie Experten in Sachen Kuba."
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Jazzpodium 3/ 2005
"Wie sehr Musik in Kuba Bestandteil alltäglichen Lebens ist, vermittelt
sich ohne Umschweife. Wie vielfältig sie ist, stellen die Autoren detailliert
dar - ohne in Klischees zu verfallen und nicht ohne die Kulturpolitik Castros
kritisch unter die Lupe zu nehmen. Ein rundum gelungenes Buch, das zudem
verdienstvoll Lücken in der musikwissenschaftlichen Rezeption kubanischer Musik
schließt."
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Deutschlandradio
Berlin (höre mp3)
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Hispanorama
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Matices
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cuba-journal 2005, Martin Franzbach
"Es ist eine gute Nachricht, dass wir jetzt auch zur kubanischen Musik die
erste umfassende Darstellung in deutscher Sprache haben. International
kompetente Experten haben zu diesem Sammelband beigetragen. [...] Da die
Entwicklung der Musik nicht losgelöst vom gesamtgesellschaftlichen Prozess
betrachtet werden kann, finden sich einleitend auch zwei Artikel zu den gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen, zur Geschichte, aktuellen Situation und Kulturpolitik seit
1959 auf der Insel. Interviews mit Musikern ergänzen die Texte und liefern
aufschlussreiche Hintergrundinformationen."